Kitas zu 60 % ganztägig – Wie weiter in der Grundschule?

Diagramm mit Anzahl der Kindergartenplätze in Vormittagsbetreuung und in Ganztagsbetreuung sowie mit Anteil der Ganztags-Plätze an GesamtEin breites Meinungsbild war das Ergebnis eines Informationsabends der CDU Wennigsen kürzlich im Familienzentrum. Von „Wir möchten unseren Kindern den selbständigen Nachmittag erhalten.“ bis „Wir brauchen mehr Ganztagsbetreuung – Und zwar schnellstmöglich!“ reichten die Aussagen der zahlreich erschienen Eltern.

Zuvor hatte Kai Seefried, Landtagsabgeordneter und Schulpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion über aktuelle Modellvorhaben zur Nachmittagsbetreuung berichtet. Eines davon wird in Bad Nenndorf durchgeführt. Er erwartet in dieser Legislaturperiode des Landtages keine Änderung des KiTa-Gesetzes. Dieses Gesetz regelt auch die Kostenverteilung zwischen Land und Gemeinden bei der Kinderbetreuung. Sein wichtigster Rat an die Beteiligten „Sprecht miteinander!“.

Von der Organisation schulwege.org war Mathias Pohl dabei. Er berät Grundschulen und Horte in ganz Niedersachsen. Aus dieser Beratungspraxis stellte er Möglichkeiten und Erlebnisse dar. Mit der Botschaft „Das heutige Schulmodell stammt noch von Alexander von Humboldt. Es entspricht nicht mehr der Lebenswirklichkeit.“ warb er für eine individuelle Rhythmisierung des Schultages.

„Am besten ist ein Nebeneinander von Ganztagsschule und Hort!“ meinte Sebastian Dymala. Als Diplompädagoge organisiert er die Betreuung an der Grundschule Kastanienhof in Hannover. Diese bietet auf Wunsch des Kollegiums seit August 2014 die Nachmittagsbetreuung an. Er sieht die meisten Chancen in offenen Ganztagsgrundschulen.

Inga Behre (CDU) stellte fest: „Wennigsen ist im regionalen Vergleich auf einem guten Stand und kann Familien ein vielfältiges und zeitlich umfangreiches Betreuungsangebot anbieten.“ Als zweifache Mutter ist sie mit den Anforderungen junger Familien bestens vertraut. Anschließend moderierte sie die Diskussion. Von Eltern wurde dabei auch der Einfluss auf die Jugendarbeit örtlicher Vereine und privater Kulturträger angesprochen. Neben den Betreuungsoptionen in den Ferien wurden Angebote aus Nachbarstädten dargestellt.

Am Ende zog Ernst Herbst für die CDU Wennigsen ein Fazit: „In den Kindergärten zeigt sich, dass viele Familien längere Betreuungszeiten brauchen. Mittlerweile nehmen weit über 60 % der Kinder ihr Mittagessen in der Kita ein. Auf diese Entwicklung sollten wir in den Grundschulen vorbereitet sein. Der heutige Abend hat aber auch gezeigt, dass eine gebundene Ganztagsgrundschule wohl keine Option in der Gemeinde Wennigsen ist“.

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