Zur anhaltenden Diskussion um den Entwurf einer Katzenkastrationsverordnung hat der Vorstand der CDU Wennigsen folgende Position beschlossen:
Seit langer Zeit ist die Tierschutzlage in Wennigsen unauffällig. Verantwortungsbewusste Bürger kümmern sich um ihre Haustiere, auch im engeren nachbarschaftlichen Umfeld. Landwirte hüten die noch im Gemeindegebiet gehaltenen Nutztiere sorgsam. Alle Tierhalter werden bei Bedarf von örtlichen Tierärzten fachkundig unterstützt. Das zuständige Ordnungsamt betreut die wenigen Fundtier-Fälle (4 Katzen in 2018) zusammen mit Partnern vor Ort und dem Tierschutzverein Hannover gut. Die entsprechenden Verträge sind finanziell solide und bewährt.
Auch die Befragung der Ortsräte hat gezeigt, dass es kein Problem mit streunenden Katzen gibt. Noch nicht einmal ansatzweise konnte ein „Katzenelend“ durch eine Überpopulation festgestellt werden. Eine gelegentlich durchs Dorf laufende Katze ist – mit dem nötigen Augenmaß betrachtet – kein Problem, sondern das übliche Zeichen eines artgerechten Umfeldes.
Wir sprechen daher den vielen Engagierten in Wennigsen unseren Dank aus. Aber wir haben große Sorge, dass die ehrenamtliche Tierfürsorge unter neuen, überflüssigen Strafandrohungen leiden wird. Denn dies ist der Kern jeder Katzenkastrationsverordnung.
Es geht nicht um veterinärmedizinische Entscheidungen, die Tierhalter unter Abwägung des Einzelfalls in freier Verantwortung treffen, sondern um staatliches Handeln.
In Kenntnis der örtlichen Lage ist die Gemeindeverwaltung abwägend vorgegangen und hat die lautstark vorgetragenen politischen Wünsche einerseits und die Rechtslage andererseits berücksichtigt. Die entworfene Verordnung ist daher ein Kompromiss, der sogar zustimmungsfähig gewesen wäre. Weitere, übertriebene Forderungen lehnen wir jedoch ab.
Besonders befremdlich mutet das aus dem Raum Barsinghausen genannte Beispiel an, das Katzen mit Feuerlöschern verbindet. Es erscheint absurd, einen medizinischen Eingriff an einem Lebewesen mit dem Aufhängen eines Stahlblechbehälters zu vergleichen.
In Deutschland wurden in den letzten Jahren wesentliche Fortschritte erzielt. Der Tierschutz ist nun im Grundgesetz verankert. Mittlerweile ist es streng verboten, aus präventiven Gründen Schnäbel bei Legehennen zu kürzen und Schwänze zu kupieren. Dass nun einige in Wennigsen genau das Gegenteil vorschreiben wollen, nämlich einen präventiven medizinischen Eingriff an Tieren, erscheint widersinnig.
Liebe CDU in Wennigsen,
als Biologin mit Studienschwerpunkt Zoologie und jahrzehntelangen Katzenstudien an freilaufenden Hof- und Bauernhofkatzen (wohne selbst auf einem solchen), ist mir erst vorhin positiv die Haltung der CDU zur im März 2019 beschlossenen Kastrations-VO für Wennigser Ortsteile aufgefallen.
Einige meiner Nachwuchskater leben seit etlichen Jahren in der Wennigser Mark.
Die erheblichen gesundheitlichen und sozialen Nachteile pauschaler Kastrationsverordnungen ab dem 5. Monat werdem in der Öffentlichkeit von nicht sachkundigen Katzenschutzvereinigungen und Lobbygruppen ignoriert bzw. sind schlicht nicht bekannt.
Da ich selber jahrzehntelange Studien betreibe, mit Tierärzten befreundet bin und für meine außergewöhnlichen Nutzkatzen aus einem alten, mehrfach durch Rassemix-Einpaarungen veredelten Hofkatzengeschlecht mit Unterstützung von Veterinärbehörden Ausnahmegenehmigungen von der allgemeinen Kastrationspflicht ab dem 5. Monat, die es in vielen Kommunen gibt, für meine weitervermittelten Nachwuchs-Mäusefänger bekomme, möchte ich mich als Insider bezeichnen.
Viele vermeintliche KVO verstoßen geradezu eklatant gegen § 1 und § 8 TierSchG. Aber wo kein Kläger ist, ist auch kein Beklagter. Erst kürzlich habe ich in einer Nordhessischen Kommune eine Fristverlängerung von der KVO erwirkt und dabei die gesamte tierschutzwidrige KVO mit Unterstützung der zuständigen Veterinärbehörde auf den Prüfstand gebracht.
Die KVO wies schwerwiegende, diskriminierende Verstöße auf.
Keiner traut sich mit den Gegenargumenten an die Öffentlichkeit. Züchter verdrehen körperliche und soziale Nachteile zu vermeintlichen Vorteilen, damit niemand mit ihren Nachwuchskatzen „schwarz“ weiter züchtet. Meist sind aber selbst Züchtern die körperlichen Folgen eines verfrüht gewählten Kastrationszeitpunktes nicht bekannt.
Etliche Tierärzte verdienen an den (meist unerkannt mit dem Kastrationszeitpunkt in Verbindung stehenden) lebenslangen Folgen.
Ich könnte Ihnen eine Vielzahl von Fachargumenten liefern, die gegen eine pauschale KVO sprechen.
Kater pauschal zu kastrieren, erzeugt sogar mehr Katzenleid und Krankheit in Katzenpopulationen als es angeblich vermeiden helfen soll. Hierzu gibt es sogar populationsbiologische Arbeiten und Dissertationen.
In Katzenschutzvereinigungen herrscht in aller Regel fehlende Sachkunde. An die Stelle tritt ein häufig naiver Tierschutzgedanke.
Genetisch verblöden unsere Katzen durch wahllose Kastrationen unabhängig von der Genetik der Katzen.
In Katzenforen berate ich häufig Ratsuchende bei gesundheitlichen oder Sozialisierungsproblemen mit Ihren Katzen.
Wer sich nicht wie ich auf wissenschaftlicher Basis damit beschäftigt, ahnt es nicht. Tierärzte können sich eine kritische Haltung zu dem Thema nicht erlauben. Kastrationen und Impfungen stellen Haupteinnahmequellen dar, ebenso die Folgeerkrankungen wie Gelenkserkrankungen (Arthrose), Harnwegserkrankungen, Schilddrüsenfehlfunktionen, Fettleibigkeit u.a.m.
Ganz entscheidend sind aber die sozialen Folgen zu früher Kastrationen.
Der Eintritt der tatsächlich zu erwartenden individuellen Geschlechtsreife wird ebenso ignoriert. Die Mehrheit ist auch hier unkundig.
Durch die Wiederholung immer der gleichen, meist stereotyp nachgesprochenen Scheinargumente werden diese nicht richtiger.
Das Erbe der professionellen Nutzkatzen, kluger Hofkatzen, intelligenter und nützlicher Freigänger weicht einer zunehmenden Degeneration durch Rasse-Dummies und Vogelfänger mit kurzen Nasen, Übergrößen oder ohne Fell (BKH-, XXL-Maine Coons, Don Sphynx-Katzen).
Die Zahl der Katzen nimmt nicht ab, die Vermehrung verlagert sich nur von draußen nach drinnen, die Katzen degenerieren. Auch im Haus vermehrte Katzen können ausgesetzt werden oder in Tierheimen landen. Sie bereichern draußen aber in aller Regel nicht die Katzengenetik.
Sowohl populationsbiologische, als auch physiologische und psychisch-soziale Auswirkungen durch Zwangs- und Frühkastrationen sind ein kaum bekanntes Kapitel, durch das unbewusst mehr Tierleid entsteht, als vermieden werden soll. Sachkunde ist in aller Regel Fehlanzeige.
Leider ist die Katzenforschung seit dem Tod von Prof. Leyhausen in Deutschland ein Stiefkind. Im Tiermedizinstudium werden wesentliche Aspekte schlicht nicht gelehrt oder nur kurz angeschnitten, daher berate ich auch Tierärzte. Habe gerade eine junge Tierärztin unter meinen Fittichen, die von mir all das über Katzen lernen möchte, dass sie im Studium (Hannover) nicht gelernt hat.
Ich kämpfe seit Jahren einen stillen, subversiven Kampf, bei dem meine außergewöhnlichen Mäusefänger Botschafter für einen besseren Umgang mit diesen so nützlichen und klugen Tieren sein sollen.
Pauschale Kastrationsverordnungen sind kein Tierschutz. Dadurch, dass dies aber immer wieder verbal betont wird, traut sich keiner gegen zu halten.
Umso mehr war ich erfreut, dass sich Ihre Wennigser CDU doch traute!!!
Falls Sie sachkundige Unterstützung benötigen, denn einer muss mal irgendwo den Anfang machen, dann kontaktieren Sie mich gerne. […]
Wenn Sie mehr über mich und mein ungewöhnlichen und sehr nützlichen Katzen erfahren möchten, mit denen ich einen stillen Kampf gegen Mäusegifte mit Blutgerinnungshemmern (Antikoaggulantien) kämpfe, dann schauen Sie gern mal unter nachfolgendem Link. Da gibt es nicht nur Beweisfotos, sondern – für Sie möglicherweise interessant – einen ausführlichen Hintergrundtext über mich und meine Katzen. Das Thema Frühe Kastration schneide ich dort auch an, allerdings nur im Ansatz.
Hier die Links:
https://www.deine-tierwelt.de/kleinanzeigen/aussergewoehnliche-maeusefaenger-aus-erhaltungs-nachzucht-suchen-anwesen-zum-verwalten-a83866201/
https://www.deine-tierwelt.de/kleinanzeigen/frau-holle-ist-ne-ganz-schoen-dolle-a83866179/
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Dieser Kommentar erreichte uns von einer Biologin aus dem Landkreis Celle