
Ein Brett versperrt den Überlauf. Überraschend wurde dieser gefährliche Zustand des RRB Bredenbeck-Mitte beim Bürgertermin festgestellt. Diese Blockade kann zur Überflutung des Damms führen. Der Damm aus Erde wird dabei zerstört bis zum Dammbruch. Die Gemeinde muss unverzüglich das Brett abschrauben und durch ein Gitterrost ersetzen, um diese Gefahr zu beseitigen.
Die weiteren Gespräche beim Bürgertermin der CDU-Ratsfraktion am 11. Oktober zwischen den direkten und indirekten Anliegern und weiteren Interessierten ergaben folgende Meinungen und Sachverhalte:
- Grundsätzlich kann eine Spaziermöglichkeit auf dem Scherrasen der Dammkrone geduldet werden, die zum Damm führende Treppe kann bleiben.
- Anlieger befürchten durch einen Rundweg einen erheblichen Besucherverkehr.
- Ganztägig muss das Fahrradfahren untersagt werden und Abends der Aufenthalt.
- Einige Teilnehmer wünschten eine Sitzbank auf der Dammkrone, andere das Schaffen einer Platzsituation mit Sitzgelegenheiten bei der Zufahrt
- Bei der Bepflanzung können heckenartige Elemente den Besucherverkehr lenken.
- Die breit ausgebaute Zufahrt mit Zierkies zieht motorisierten Verkehr an, zu prüfen ist eine naturnähere Gestaltung.
- Es treten stärkere Geruchsbelästigungen durch die große wechselfeuchte Bodenfläche im Hauptbecken auf. Um diese Fläche zu verkleinern, könnten zwei Fließmulden vom Dauerstau-Überlauf und von der Schussrinne jeweils zum Auslauf geschaffen werden.
- In der Dauerstauzone beträgt die Wassertiefe an der Sitzbank zunächst nur 0,20 m. Danach fällt der Grund mit einer starken Neigung tiefer als 0,60 m ab. Damit der Bereich sicher verlassen werden kann, ist die innere Böschung abzuflachen.
- Die bereits geplanten Geländer und Kriechsperren sind nunmehr aufzubauen.
- Einige Anlieger haben bei stärkeren Regenschauern das Ansteigen des Wasserspiegels um ~0,20 m pro Viertelstunde im Hauptbecken und eine Füllhöhe von 1,00 m beobachtet, andere Anlieger haben jedoch noch kein Wasser im Becken gesehen.
- Offene Fragen:
- Abgrenzung zur Streuobstwiese und deren Nutzung
- Vandalismusgefahr an baulichen Einrichtungen
- Kleinerer Kies aus den Gabionen ausgespült.
- Sehr üppige Größe der Zufahrt zur Treppe
- Das nutzbare Volumen ist zu überprüfen: Sind es 5.000 m³ wie bisher angegeben oder nur 3.300 m³ aus der Überschlagsrechnung
Neben dem sofort erforderlichen Freimachen des Notüberlaufs ist die Verwaltung der Gemeinde Wennigsen (Deister) vom Rat gebeten worden, zeitnah im Ausschuss für Bau und Planung ihre nächsten Schritte vorzustellen. Grundlage für das weitere Vorgehen sind die nach längerem Stillstand erfolgten Ratsbeschlüsse zur beschränkten Öffnung des Gebietes.
Aus dem geschilderten Anstiegsverhalten des Wasserspiegels lässt sich bei ~1.000 m² Grundfläche ein hydraulisch wirksamer Zulauf-/Ablaufsaldo von 0,2 m³/s errechnen. Zu erwarten ist aus dem Einzugsgebiet von ~14 ha Siedlungsfläche und ~56 ha Wald/Acker (Planerangabe) über Kanäle und natürliche Gewässer ein Ablauf von ~170.000 m³ jährlich durch das Becken. Bei 0,50 m Freibord zwischen funktionierendem Notüberlauf und Dammkrone betragen die Stauhöhen ~2,00 m über Grund bzw. ~1,00 m über dem Dauerstau. Überschlägig aus (~1.000 m² Grundfläche + (~2.300 m² Vollstau-Wasserspiegelfläche – ~1.000 m² Grundfläche) / 2 ) x ~2,00 m ermittelt, umfasst das Rückhaltevolumen dann nur ~3.300 m³.
Historie:
Nachdem die CDU-Fraktion den Schwenk der Verwaltung beim RRB Bredenbeck-Mitte zur ersten Einzäunung in 2023 aufgegriffen hatte und es den Görres-Antrag zur Bepflanzung gab, hat der TÜV ein Gutachten vorgelegt und mehrfache Nachfragen aus dem Rathaus beantwortet. Als dann die Verwaltung die zweite Zaunvariante nur vom Ortsrat genehmigen lassen wollte, haben B90/Die Grünen einen Defacto-Vorbehaltsantrag gestellt und die Kommunalaufsicht die Rechtslage erläutert. Schließlich folgten noch ein Ortstermin im September 2025 ohne Öffentlichkeit, unser Antrag Mehr Sicherheit am Wasser und der grundsätzliche Beschluss des Gemeinderates.